DIAF beim Internationalen Workshop in Lanckorona/Polen

Das Kulturzentrum Lanckorona, die "Workshop-Zentrale". ©DIAF/Till Grahl
Das Kulturzentrum Lanckorona, die "Workshop-Zentrale". ©DIAF/Till Grahl
Workshop-Leiter Prof. Jerzy Kucia. ©DIAF/Till Grahl

Workshop-Leiter Prof. Jerzy Kucia. ©DIAF/Till Grahl

Anfang September war das DIAF wieder beim Internationalen Animationsfilm-Workshop im polnischen Lanckorona bei Krakau vertreten. Auch die inzwischen 27. Ausgabe dieser kreativen Arbeits- und Lern-Tage für junge Filmemacher unter Leitung von Prof. Jerzy Kucia konnte mit namhaften Lehrern aufwarten: Der Filmhistoriker Giannalberto Bendazzi, Autor des dreibändigen Grundlagenwerkes „Animation: A World History“, informierte die Workshop-Teilnehmer ausführlich über den Animationsfilm-Pionier Alexandre Alexeieff (1901–1982) und seinen „Pinscreen as an Animation Tool“. Mit Hunderttausenden kleiner Stahlnadeln, die in einem Brett steckten und mehr oder weniger herausragten, kreierte Alexeieff imposante Schwarz-Weiß-Filme mit vielfältigen Grau-Nuancen.

Professor Jacek Adamczak, Leiter des Animationsfilmstudios an der Kunsthochschule Poznań und langjähriger Mitarbeiter des in der gleichen Stadt angesiedelten Fernseh-Animationsfilmstudios, ist spezialisiert auf Zeichenanimationen und hielt zu diesem Thema einen Vortrag. Da Adamczak zumeist für Kinder gearbeitet hat, präsentierte er im Rahmen des Workshops zudem zahlreiche Arbeiten vor einem jungen Publikum.

Prof. Jacek Adamczak bei einer Filmvorführung vor Kindern. ©DIAF/Till Grahl

Prof. Jacek Adamczak bei einer Filmvorführung vor Kindern. ©DIAF/Till Grahl

Dr. Till Grahl, der wissenschaftlich-künstlerische Leiter des DIAF, referierte unter dem Titel „Two Worlds Melting: Obstacles and Opportunities“ zum animierten Dokumentarfilm und zeigte passende Filmausschnitte.

Neben den Vorträgen und Filmvorführungen arbeiteten die Teilnehmer intensiv an ihren Filmprojekten und tauschten sich mit ihren Kollegen aus. Das DIAF, seit vielen Jahren Mitveranstalter des Workshops, förderte vier Nachwuchskünstler aus Deutschland, indem es die Kosten für den Workshop, die Reise und die Unterkunft übernahm. So hatte Anna Benner Gelegenheit, weiter an der Rotoskopie zu ihrem spannenden Projekt „All my dying lovers“ zu arbeiten, während Rachel Romanowsky an ihrem Kurzfilm „Das Perlhuhn“ zeichnete. Noch in der Stoffentwicklung befindet sich das Projekt von Carry Hoffmann, das im Stil eines Volksmärchens mit keltischen und indianischen Einflüssen daherkommen soll. Ein lokales Thema, nämlich die Arbeit und das Leben des Bäckers in Lanckorona, dem Ort, in dem der Workshop stattfindet, greift Mayuko Kudo in einem animierten Augmented-Reality-Projekt auf.

workshopkrakow.pl

Pausenverpflegung mit Piroggen, einem traditionellen polnischen Gericht. ©DIAF/Till Grahl

Pausenverpflegung mit Piroggen, einem traditionellen polnischen Gericht. ©DIAF/Till Grahl