18. Januar 2018

Animation made in Dresden

Das DEFA-Studio für Trickfilme

Das Deutsche Institut für Animationsfilm (DIAF) eröffnete zum 21. Dezember 2016 seine Dauerausstellung für Dresdner und ihre Gäste neu. Die Ausstellung zeigt über 100 Puppenfiguren und Requisiten, Zeichenfolien sowie Flachfiguren. Eine Besonderheit des Studios – der Silhouettenfilm – wird mit Leuchtkästen und Silhouettenfiguren vorgestellt. Zudem werden die Arbeitsschritte bei der Herstellung einer Animationsfigur erläutert und dazu ein Originalzeichenanimationspult sowie Zeichenfiguren in ihren Einzelphasen präsentiert, die notwendig sind, damit sich die Animationsfilmhelden letztendlich im Film bewegen. Das ehemalige staatliche Studio, das in Dresden-Gorbitz von 1955 bis 1990 bestand und 250 Mitarbeiter beschäftigte, produzierte mehr als 1.500 Filme in allen klassischen Animationstechniken.

Ein neues Kapitel „Ohne Ton kein Bild“ widmet sich der unverzichtbaren Rolle des Tons im DEFA-Animationsfilm und zeigt den besonderen Einfluss von Musik, Geräuschen und Sprache auf die Wahrnehmung im Animationsfilm. Start einer Windmühle ins All, Gesang, Lachen wie märchenhafte Streichermusik oder elektronische Klänge: Für die Bearbeitungen von Sprache, Geräuschen und Musik unterhielt das DEFA-Studio für Trickfilme eigens ein Tonstudio. Anders als im Spiel- und Dokumentarfilm existieren im Animationsfilm keine „Originaltöne“. Jeder klangliche Ausdruck der Figuren und Geschichten muss wie die Bilder künstlerisch geschaffen werden.

Die Filmstadt Dresden strahlt bis heute in die Welt, davon zeugen in der Ausstellung im Wechsel aktuelle Arbeiten von einigen ehemaligen DEFA-Beschäftigten, denen es gelang, die Animationsfilmtradition durch die Gründung von Produktionsfirmen fortzuführen: Balance Film GmbH (gegründet 1993 von Ralf Kukula), Hylas-Trickfilm Dresden (gegründet 1991 von Rolf Hofmann und Martina Großer), mediahaus Kreischa (gegründet von Jörg Hermann) sowie MotionWorks GmbH (gegründet 1998 durch Tony Löser).

In unmittelbarer Nachbarschaft präsentiert das Deutsche Institut für Animationsfilm, das seine Sammlung im Haus der Technischen Sammlungen Dresden unterhält, darüber hinaus Wechselausstellungen sowohl zum historischen wie auch zum aktuellen nationalen und internationalen Animationsfilm.