16. März 2024

Artist in Residence 2024: Lina Walde

Flyer Abschlusspräsentation Artist in Residence 2024. ©Lina Walde/Alma Weber
Flyer Abschlusspräsentation Artist in Residence 2024. ©Lina Walde/Alma Weber

Auch für das Jahr 2024 hat das Deutsche Institut für Animationsfilm (DIAF) ein Projektstipendium als Artist in Residence für einen Recherche- und Arbeitsaufenthalt zur Realisierung eines künstlerischen Vorhabens ausgeschrieben. Vom 1. Februar bis 31. März wird die Künstlerin Lina Walde aus Berlin nach Dresden kommen, um in dem „Schnittstelle“ genannten Atelier des Reaktanz-Gebäudes auf dem Gelände des Kraftwerks Mitte an dem Projekt A Petticoat zu arbeiten.

Die Animationskünstlerinnen Lina Walde (r.) und Alma Weber (l.) vor der "Schnittstelle" des Reaktanz-Gebäudes im Kraftwerk Mitte. ©DIAF/Grahl

Die Animationskünstlerinnen Lina Walde (r.) und Alma Weber (l.) vor der “Schnittstelle” des Reaktanz-Gebäudes im Kraftwerk Mitte. ©DIAF/Grahl

Lina Walde studierte in ihrer Heimatstadt Bielefeld sowie in Budapest, Kassel und Jerusalem, bevor sie selbst Lehraufträge unter anderem an der Universität der Universität der Künste (UdK) Berlin und der Kunsthochschule Weißensee annahm. Ihre Animationsfilme liefen auf verschiedenen nationalen und internationalen Festivals, darunter dem ITFS Trickfilmfestival Stuttgart, dem SCHLiNGEL Chemnitz sowie dem Animfest Athen.

Das Wüstentier, Lina Walde, D 2023. ©Lina Walde

Das Wüstentier, Lina Walde, D 2023. ©Lina Walde

Lina Walde bewarb sich für das Artist-in-Residence-Projekt mit dem interdisziplinären Projekt A Petticoat, das sie zusammen mit der in Dresden ansässigen Animationskünstlerin und Musikerin Alma Weber konzipiert hat. Die beiden Künstlerinnen lernten sich während ihres Studiums an der Kunsthochschule Kassel in der Klasse von Martina Bramkamp und Thomas Meyer-Hermann kennen und arbeiten seither sowohl auf musikalischer (zusammen bilden sie die Band „The Shna“) als auch auf (trick-)filmerischer Ebene immer wieder an gemeinsamen Projekten.

Anyu oder wie Stálin seine Nase verlor, Lina Walde, D 2016. ©Lina Walde

Anyu oder wie Stálin seine Nase verlor, Lina Walde, D 2016. ©Lina Walde

A Petticoat basiert auf verschiedenen Gedichten der Sammlung „Tender Buttons (Objects)“ der Lyrikerin Gertrude Stein, die in diesem Jahr 150 Jahre alt geworden wäre, und verschränkt klassische Zeichentrickanimation mit experimenteller Musik.

Filmografie Lina Walde (Regie):

  • Das Wüstentier, D 2023, 8.30 Min.
  • Anyu oder wie Stálin seine Nase verlor, 2016, 7.30 Min.
  • Beziehungsarbeit, 2013, 8 Min.
  • In Circles, D/Ungarn/Schweiz 2013, 11 Min.

weitere Informationen: www.linawalde.org

 

Abschlusspräsentation

Flyer Abschlusspräsentation Artist in Residence 2024. ©Lina Walde/Alma Weber

Flyer Abschlusspräsentation Artist in Residence 2024. ©Lina Walde/Alma Weber

Neben einem abwechslungsreichen Programm mit bisherigen Kurzfilmen der beiden Künstlerinnen und interessanten Gesprächs- und Fragerunden wird auch ein erster Zwischenstand des in Dresden begonnenen Projekts „A Petticoat“ an diesem Abend erstmals aufgeführt und live musikalisch begleitet.

Die Übersetzung von Gertrude Steins absurden Wortkonstruktionen und -ketten in gezeichnete Animation sehen Lina Walde und Alma Weber als künstlerische Forschung an Steins Gedichtreihe, die sie mit dadaistischen Klängen live begleiten. Das musikalische Universum der beiden mit Namen „The Shna“ wird diesmal ergänzt durch den Jazzposaunisten Paul Thiesen.

Die audiovisuelle Performance gibt einen Ausblick auf Assoziation und Bedeutung, die die Künstlerinnen selbst auf Wörter wie zum Beispiel den „Unterrock“ projizieren. Mit der Enthebung dieser Bedeutungszusammenhänge betrachten sie die Wortketten als das, was sie sind: Rhythmus und Melodie, Linie und Fläche.

Dienstag, 26. März 2024, 19 Uhr, Museumskino Dresden (in den Technischen Sammlungen Dresden, Junghansstraße 1–3, 01277 Dresden)

Eintritt frei.

 

Atelierbesuch

Wir möchten Gelegenheit geben, die Künstlerin kennenzulernen und sich im Rahmen eines Atelierbesuchs einen Eindruck von der Arbeit an dem Animationsfilmprojekt zu machen:

Freitag, 23. Februar 2024, ab 15 Uhr in der „Reaktanz“ (Kraftwerk Mitte 3, 01067 Dresden)

 

Frühere Artists in Residence

Im vergangenen Jahr arbeitete die Künstlerin Pachet Fulmen aus Hamburg als Artist in Residence in Dresden, 2018 die Berliner Animationsfilmerin Katrin Rothe.