Thorsten Fleisch bei den dresdner schmalfilmtagen

Blutrausch, Thorsten Fleisch, D 1998, ©Thorsten Fleisch
Blutrausch, Thorsten Fleisch, D 1998, ©Thorsten Fleisch

Unter dem Titel „Radical Beauty“ präsentiert das Deutsche Institut für Animationsfilm eine Werkschau zum filmischen Schaffen von Thorsten Fleisch bei den 12. dresdner schmalfilmtagen.

„Kompromisslos“ und „von radikaler Schönheit“ wären als Beschreibungen eine erste Annäherung an die Filmarbeit von Thorsten Fleisch, die auch international hoch geschätzt wird – zuletzt gestaltete er elektrographische Titel für Gaspar Nos Enter the Void. Für seine minimalistischen Werke bildet konkretes Material – Kristalle bei Kosmos, Alu-Folie bei Silver Screen – oft den Ausgangsstoff. Dadurch wirken seine eigentlich abstrakten Filme immer noch sehr sinnlich. Als Student unter Peter Kubelka an der Städelschule zeichnete er für Blutrausch mit eigenem Blut auf 16-mm-Film Bewegungsbilder, die in ihrer Intensität den Filmen Stan Brakhages nahestehen. Mit Animation, technischen Verfahren zur Bildmanipulation und experimentellen Klangarbeiten kreiert er hypnotische, verstörend schöne Filmwelten, teils über Formatgrenzen hinweg: Wound Footage vereint einen durch Hitze, Kratzer und Schnitte malträtierten 8-mm-Film und ein Videoband, dessen Pixel mutwillig beim Encoding durcheinandergerieten. Thorsten Fleisch wird zu Gast sein. Während des Festivals sind in der Motorenhalle auch künstlerische Objekte von ihm zu sehen.

In Kooperation mit dem Deutschen Institut für Animationsfilm zeigen die dresdner schmalfilmtage am Samstag, den 22. Januar, 16 Uhr ein Animationsfilmprogramm, das auch dieses Jahr ganz im Zeichen des Heimfilms steht. Zahlreiche Helden aus Zeichen- und Puppentrickfilmen des Dresdner DEFA-Studios waren per Schmalfilm lange Zeit in improvisierten und gemütlichen Wohnstubenkinos zu Gast. Das Festival wird die kleinen Schätze von originalen 8-mm-Filmrollen vorführen.

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