11. Juni 2022

Clubkinosommer – Open Air am Lingnerschloss Dresden

Clubkinosommer 2022. ©PR
Clubkinosommer 2022. ©PR

An den Tagen rund um Mittsommer veranstaltet das Clubkino-Team ein Open Air am Lingnerschloss Dresden.

Beginn: 21.30 Uhr, Einlass: 20.30 Uhr
Eintritt: 8 Euro, ermäßigt 6 Euro
Kartenvorverkauf: SZ-Ticketservice
Kartenreservierung: clubkino@lingnerschloss.eu
Der Zugang zum Open-Air-Gelände am Lingnerschloss und zum historischen Kinosaal ist barrierefrei.

 

17. Juni 2022: Filmmenü & Showrevue mit Falk Töpfer

Falk Töpfer. ©PR

Falk Töpfer. ©PR

Vorhang auf! Showmaster, Künstler und Moderator Falk Töpfer ist nach kreativer Pause pünktlich zur Sommerzeit vor den Toren des pittoresken Lingnerschlosses zurück. Der Grund: In Zusammenarbeit mit dem FILMFEST DRESDEN wird ein mit Kurzfilmen und Glamour gespickter Galaabend auf Leinwand und Showbühne gezaubert. Aber Falk wäre nicht er selbst, wenn er sich für diesen Anlass nicht Unterstützung von seinem Entertainerkumpel und Bandkollegen Max Rademann holen würde. Gemeinsam werden sie als „The Equipment“ u. a. für musikalische Unterhaltung sorgen. Neben Glitzer, Musik und Unterhaltung wird an diesem Abend natürlich auch der Kurzfilm nicht zu kurz kommen. Denn auch das Filmfest legt sich ins Zeug, um mit einer unterhaltsamen, witzigen, überraschenden und regionalen Filmauswahl in die Nacht zu starten. Und wer es nun wirklich genau wissen möchte, sollte sich am 17. Juni in einer lauen Sommernacht um 21.30 Uhr am Lingnerschloss einfinden.

In diesem Sinne: Film ab und auf einen goldenen Abend!

 

18. Juni 2022: Dresden-Premiere Über Deutschland

Dreharbeiten zu Über Deutschland am Lingnerschloss Dresden. ©PR

Dreharbeiten zu Über Deutschland am Lingnerschloss Dresden. ©PR

Essayistischer Dokumentarfilm nach Tagebuchnotizen von Marina Zwetajewa – gedreht im März 2020 in Loschwitz und Dresdner Umgebung, D 2021, 80 Min.

zu Gast: Bernhard Sallmann (Regisseur) und Reiner J. Nagel (Produzent); Moderation und Filmgespräch: Grit Lemke (Autorin und Filmemacherin)

„Frankreich ist für mich zu leicht, Russland – zu schwer, Deutschland – genau richtig. Deutschland ist ein Baum, eine Eiche, die heilige Eiche (Goethe! Zeus!). Deutschland ist die genau passende Hülle meines Geistes, Deutschland ist mein Leib: seine Ströme sind meine Hände, seine Haine – meine Haare, es ist ganz mein, und ich bin ganz sein!“
(Marina Zwetajewa)

Die 17-jährige Russin Marina Zwetajewa verbringt den Sommer 1910 im Sanatoriumsort Loschwitz bei Dresden. Im Russland des Kriegskommunismus erinnert sie 1919 diese Zeit und überblendet sie in ihrem Text „Über Deutschland“ mit einem Lobpreis der deutschen Kultur. Sie ist auf dem Sprung, eine der bedeutendsten Schriftstellerinnen des 20. Jahrhunderts zu werden. Der Film denkt mit Zwetajewas Text als Hauptstimme Varianten von und über Deutschland.

Nach der Zusammenarbeit mit Bernhard Sallmann an seinem Diplomfilm Die Freiheit der Bäume bot die Idee zu einem Film über den Text „Über Deutschland“ von Marina Zwetajewa die willkommene Möglichkeit für eine erneute Zusammenarbeit zwischen Bernhard Sallmann und Reiner J. Nagel. Die Dreharbeiten in Dresden Loschwitz waren für den März 2020 terminiert, im Zeitraum der ersten Welle der Pandemie, die Deutschland in einen späten Winterschlaf zwang. Für den Film sollte diese stehengebliebene Zeit besonders werden, war sie doch geprägt vom Hören, vom Sehen, vom „ganz anders Fühlen“. Urbs in silentio – Stadt in Stille. Plötzlich waren da, wo sonst Autos fuhren, unzählige Vögel zu hören. Stimmen hallten zwischen den Häuserwänden, wo sie sonst vom Lärm der Stadt überlagert werden – ein Segen für die unverwechselbare Stimme von Judica Albrecht.

„… ein moderner Kulturfilm par excellence: Über Deutschland zeigt, wie man mit den Mitteln des Kinos die Geschichte des Denkens und des Dichtens lebendig halten kann – für ein Publikum, das sich darauf einlässt, wird alles ,Sonderliche‘ an diesem Projekt bald zu einer großen Bereicherung.“
(Bert Rebhandl/tip)

Vorfilm:  Friedenkriegen, experimenteller Real- und Animationsfilm von Maja Nagel und Julius Günzel, D 2017, 7 Min.

Ein filmischer Hybrid als Stimmungsbild unseres Alltags vor dem aktuellen Hintergrund Dresdens mit überlieferten sorbischen Klängen. An verschiedenen Stellen der Stadt Dresden erscheint immer wiederkehrend ein kleiner, gezeichneter Film, eine Animation über Krieg und Frieden, Streit und Versöhnung: Schüsse in der guten Stube und Herzschlag in der Straßenbahn.

„Mit seiner assoziativen Vermischung der drei Ebenen Animation, Realfilm und Musik wirkt Friedenkriegen wie ein filmisches Gedicht, das durch die sorbische Sprache (der Liedtext ist in Untertiteln übersetzt) noch poetischer wirkt.“
(Deutsche Film- und Medienbewertung FBW, Wiesbaden)

Die Dresden-Premiere findet in Kooperation mit dem Verschönerungsverein Weißer Hirsch/Oberloschwitz e. V. statt.

 

19. Juni 2022: Die Odyssee

Die Odyssee, Florence Miailhe, F/D/Tschech. Republik 2021. ©Les films de l'Arlequin/Balance Film/XBO Film/Maur Film

Die Odyssee, Florence Miailhe, F/D/Tschech. Republik 2021. ©Les films de l’Arlequin/Balance Film/XBO Film/Maur Film

Ein Film von Florence Miailhe, F/D/Tschech. Republik 2021, Animationsfilm, 84 Min.
zu Gast: Ralf Kukula (Ko-Produzent Balance Film Dresden)
musikalisches Vorprogramm: Streichtrio der Hochschule für Musik Dresden mit Anna Quitzke, Elisabeth Roiter und Reingard Marie Voß

Die Geschichte einer Flucht: Die Geschwister Kyona und Adriel leben in einem kleinen Dorf, umgeben von friedlichen Wäldern. Doch die Idylle trügt: Eines Nachts wird der Ort überfallen und die Familie ist gezwungen, vor der eskalierenden Gewalt zu fliehen. Als Kyona und Adriel bei einer Zugkontrolle von ihren Eltern getrennt werden, müssen sie ihren weiteren Weg alleine gehen. So beginnt eine heldenhafte Reise, die Kyona und Adriel über einen Kontinent voller Gefahren führt. Die beiden schließen neue Freundschaften, aber immer wieder holen sie der Krieg und ihre eigene Geschichte ein. Auf ihrer Suche nach etwas Sicherheit, lassen sie ihre Kindheit hinter sich – und werden allmählich erwachsen. Werden sie ihre Familie wiedersehen und in der Fremde ein neues Zuhause finden können? In beeindruckenden Bildern – handgemalt in Öl auf Glas – erzählt Die Odyssee eine berührende Geschichte von zwei Geschwistern auf der Suche nach einem neuen Zuhause. Inspiriert von der Flucht ihrer Urgroßeltern aus Odessa schuf die Künstlerin Florence Miailhe einen Film, der Jugendliche und Erwachsene gleichermaßen faszinieren wird.

„Wirklich sensationell ist Die Odyssee. Florence Miailhe hat das Werk ihrer Großmutter gewidmet, die 1905 mit ihren zehn Kindern aus Odessa fliehen musste. Sie betreibt keine animierte Bebilderung, wie sie im Dokumentarfilm inzwischen leider gang und gäbe ist, sondern transponiert ihre Geschichte in fantastische und sehr gegenwärtige Bilder.“
(Falter)

 

20. Juni 2022: DEFA-Filmnacht

Kurzer Besuch bei Hermann Glöckner, Jürgen Böttcher, DDR 1984. ©DEFA-Stiftung/Thomas Plenert

Kurzer Besuch bei Hermann Glöckner, Jürgen Böttcher, DDR 1984. ©DEFA-Stiftung/Thomas Plenert

Vorfilm: Kurzer Besuch bei Hermann Glöckner, Jürgen Böttcher, DDR 1984, Dokumentarfilm, 32 Min.
Zwei Maler treffen sich in Kurzer Besuch bei Hermann Glöckner. Der alte Maler vor der Kamera zeigt dem jungen hinter der Kamera seine Arbeiten. Der Regisseur sitzt im Atelier macht eine kurze Bemerkung zu einer Plastik oder einem Blatt. Es scheint fast so, als habe der 96-jährige Glöckner die Anwesenheit des Kollegen vergessen. Er zeichnet mit weit ausholender Geste seine Linien aufs Papier, betrachtet das Blatt, verwirft das eine, akzeptiert die Qualität der meisten, sein Selbstbewusstsein kennt keine Koketterie.

Wenn du groß bist, lieber Adam, Egon Günther, DDR 1965/66/90. ©DEFA-Stiftung/Kurt Schütt

Wenn du groß bist, lieber Adam, Egon Günther, DDR 1965/66/90. ©DEFA-Stiftung/Kurt Schütt

Wenn du groß bist, lieber Adam, Egon Günther, DDR 1965/1966, Spielfilm, 70 Min.
Der kleine Adam lebt mit seinem Vater Sepp Tember allein, während die Mutter auswärts studiert. Adam ist gewitzt und schlau. Daran sind die Bücher nicht unwesentlich beteiligt, die ihm sein Onkel Konstantin, ein Pfarrer, zu lesen gibt. Eines Tages bezahlt er in der Straßenbahn für einen schwarzfahrenden weißen Schwan das Fährgeld. Der schenkt ihm dafür eine Taschenlampe, die eine besondere Fähigkeit hat. Ihr Schein lässt jeden, der lügt, in die Luft schweben. Zusammen mit dem Vater probiert Adam die Lampe aus, und sie funktioniert. Die beiden wollen sie in Serie produzieren lassen, doch es stellt sich heraus, dass niemand die Lampe haben will. Ein Minister wirft sie in die Elbe, und sie fällt einem Schwan auf den Kopf. Da taucht plötzlich Adams Mutter auf.

Informationen zur Digitalisierung/Rekonstruktion des Films: Der Film wurde 1965 gedreht, 1966 beschädigt und dann verboten. Der Versuch einer Rekonstruktion erfolgte 1990. Die Überarbeitung nahmen Regisseur Egon Günther und Drehbuchautorin Helga Schütz unter Einbeziehung von Inserts mit Drehbuchseiten vor. Die Premiere fand am 18. Oktober 1990 im Berliner Kino „Babylon“ statt.

 

21. Juni 2022: Mittsommer-Kurzfilmnacht

Kinotournee Deutscher Kurzfilmpreis präsentiert Preisträgerfilme und Nominierungen; mit Filmgästen und Filmgesprächen, Moderation: Cornelia Klauß; zu Gast: Clara Helbig (Regisseurin Disjointed); Musik: Tiney (Overfitting Disco/Dresden) und Bronko Taubenheim (Copyshop, Eine Welt, Private Message/Dresden)

Filmauswahl:

Obervogelgesang, Ferdinand Ehrhardt/Elias Weinberger, D 2020. ©Ehrhardt/Weinberger

Obervogelgesang, Ferdinand Ehrhardt/Elias Weinberger, D 2020. ©Ehrhardt/Weinberger

Obervogelgesang, Ferdinand Ehrhardt/Elias Weinberger, D 2020, Animationsfilm, 6 Min., Nominierung in der Kategorie Animationsfilm bis 30 Minuten Laufzeit
Die junge Lovis fährt von den Bergen nach Hause. Sie blickt aus den Zugfenstern und zeichnet, als sie von einem Touristenpaar angesprochen wird. Im Gespräch mit ihnen relativiert die Jugendliche mal wieder das Problem der starken rechtsextremen Szene in ihrer Heimat Sachsen.

Proll!, Adrian Figueroa, D 2021, Spielfilm, 30 Min., Deutscher Kurzfilmpreis in Gold in der Kategorie Spielfilm von mehr als 10 Minuten bis 30 Minuten Laufzeit
Cornelia, Juri und Murat gehören zu den „working poor“. Doch außer dem niedrigen Lohn verbindet sie auf den ersten Blick scheinbar nichts. Jede*r kämpft für sich allein. Egal, ob als Klick-Arbeiter*in, Paketlieferant*in oder in der insolventen Kartonfabrik – sie alle treiben gemeinsam durch ein verworrenes Treppenhaus auf dem Weg hinaus. Doch wohin?

Disjointed, Clara Helbig, D 2021. ©Clara Helbig

Disjointed, Clara Helbig, D 2021. ©Clara Helbig

Disjointed, Clara Helbig, D 2021, Dokumentarfilm, englisch m. dt. UT, 11 Min., Deutscher Kurzfilmpreis in Gold in der Kategorie Dokumentarfilm bis 30 Minuten Laufzeit
Disjointed erzählt von den Erfahrungen zweier Fleischindustriearbeiter. Wo Worte an ihre Grenzen stoßen, werden Erlebnisse und Traumata performativ aufgearbeitet. Der Film führt die Krise einer patriarchalisch geprägten Industrie auf einer subjektiven und persönlichen Ebene vor und stellt die Nachhaltigkeit dieser Branche für alle Akteure grundsätzlich infrage.

Salidas, Michael Fetter Nathansky, D 2020, Spielfilm, Gesang: spanisch, arabisch, 10 Min., Nominierung in der Kategorie Spielfilm bis 10 Minuten Laufzeit
Salidas (span. Aufbrüche) ist ein fiktiver Tanzfilm, der die Geschichte der Bestatterin Giralda erzählt, die Verstorbene ins Jenseits befördert. Überführt in die Sprache des spanischen Flamenco-Tanzes und angesiedelt in einem alten ostdeutschen Schiffshebewerk, erzeugt der Film eine assoziative Verschmelzung zwischen Nord- und Südeuropa, Bewegung und Stille, Abschied und Ewigkeit.

One Hundred Steps, Bárbara Wagner/Benjamin de Burca, D/F 2021. ©Balagué/Bárbara Wagner/de Burca/Volte Films

One Hundred Steps, Bárbara Wagner/Benjamin de Burca, D/F 2021. ©Balagué/Bárbara Wagner/de Burca/Volte Films

One Hundred Steps, Bárbara Wagner/Benjamin de Burca, D/F 2021, Experimentalfilm, englisch, gälisch, französisch, arabisch, okzitanisch, 30 Min., Deutscher Kurzfilmpreis in Gold in der Kategorie Experimentalfilm bis 30 Minuten Laufzeit
Die Kamera durchstreift zwei herrschaftliche Anwesen – einen aristokratischen Landsitz in Irland und ein bourgeoises Stadtpalais in Marseille – die heute als Museen öffentlich zugänglich sind. Nach und nach entpuppen sich die Besucher*innen als Performer*innen. Mit ihrer Musik ermächtigen sie sich kurzzeitig dieser aufgeladenen Orte. Immaterielles Kulturerbe tritt in Dialog mit architektonisch manifestierter Historie und die simplifizierende Unterscheidung zwischen dem „Europäischen“ und dem „Anderen“ greift nicht mehr. Indem die Machtverhältnisse sich umkehren, tut sich eine neuartige Verhandlungsebene zwischen der Vergangenheit, den Folgen dieser Vergangenheit und der Gegenwart auf.