4. Oktober 2023

SCHLiNGEL-Animationsfilmpreis für „Tonda, Slavka und das magische Licht“

Tonda, Slavka und das magische Licht, Filip Pošivač, Tschech./Ungarn/Slowakei 2023. ©nutprodukcia
Tonda, Slavka und das magische Licht, Filip Pošivač, Tschech./Ungarn/Slowakei 2023. ©nutprodukcia
Tonda, Slavka und das magische Licht, Filip Pošivač, Tschech./Ungarn/Slowakei 2023. ©nutprodukcia

Tonda, Slavka und das magische Licht, Filip Pošivač, Tschech./Ungarn/Slowakei 2023. ©nutprodukcia

Der vom DIAF ausgelobte Animationsfilmpreis beim 28. SCHLiNGEL-Filmfestival in Chemnitz ging 2023 an Tonda, Slavka und das magische Licht (Tonda, Slávka a Kouzelné Svĕtlo) von Filip Pošivač. Die tschechisch-slowakisch-ungarische Koproduktion erzählt in klassischem Puppentrick von Tonda, der zur Sorge seiner Eltern mit einem inneren Leuchten geboren wurde. Gemeinsam mit Slavka, die neu in das Mehrfamilienhaus zieht, begibt er sich auf die Suche nach dem Geheimnis des Gebäudes. „Die einzigartige Umsetzung zeugt von tiefem Einfühlungsvermögen und einem Talent, die Welt durch Kinderaugen zu sehen. Die narrative Welt bekommt durch eine detailverliebte Puppenanimation mit grandiosem Sound ihr eigenes unverwechselbares Flair“, begründete die Jury ihre Wahl.

Fachjury Kurz- und Animationsfilm (Lea Hoffarth, Vanessa Kuhfs, Ines Wolter, v. l.) mit Festivaldirektor Michael Harbauer. ©Daniela Schleich

Fachjury Kurz- und Animationsfilm (Lea Hoffarth, Vanessa Kuhfs, Ines Wolter, v. l.) mit Festivaldirektor Michael Harbauer. ©Daniela Schleich

Der Fachjury für Animations- und Kurzfilm gehörten in diesem Jahr die HfBK-Dresden-Absolventin Lea Hoffarth als Vertreterin des DIAF, Nora Fleischer von film.land.sachsen/Filmverband Sachsen, Vanessa Kuhfs für die AG Animationsfilm sowie Ines Wolter von der Filmwerkstatt Chemnitz an.

Eine Lobende Erwähnung sprachen die Expertinnen für Linda will Hühnchen! (Linda veut du poulet!) aus. Die französisch-italienische Koproduktion von Chiara Malta und Sébastien Laudenbach dreht sich um die turbulente Jagd nach dem Wunschessen der kleinen Linda, während ein Generalstreik das Land lahmlegt.

Die Jury sichtete sieben lange Animationsfilme aus Japan, Kanada, Frankreich, Italien, Dänemark, den Benelux-Staaten sowie Mittel- und Osteuropa.

Kurzfilm-Preise der AG Animationsfilm

Daily Tales – Part One: The Magnificent Beauty of a Train Ride, Alexander Dietrich/Johannes Flick, D 2023. ©Kurzfilm Verleih/Mareike Keller

Daily Tales – Part One: The Magnificent Beauty of a Train Ride, Alexander Dietrich/Johannes Flick, D 2023. ©Kurzfilm Verleih/Mareike Keller

Den Preis für den besten animierten Kurzfilm aus Deutschland, gestiftet von der AG Animationsfilm, vergab die Fachjury an Daily Tales – Part One: The Magnificent Beauty of a Train Ride der Filmakademie-Ludwigsburg-Absolventen Alexander Dietrich und Johannes Flick. Sie erzählen von den emotionalen Turbulenzen, die bei einer Zugfahrt auftreten können. Die Jury lobte den Zweiminüter: „Liebevoll dargestellt, mit Puppen, angefertigt aus Haushaltsgegenständen, malerischer Animation und einem raffinierten Sounddesign nimmt die explosive Gefühlswelt von Daily Tales den Zuschauer komplett in seinen Bann.“

Eine Lobende Erwähnung vergaben die Experten an Windflüsterer von Fernanda Caicedo, die an der Bauhaus-Universität Weimar studiert hat.

Das Geheimnis der verschwundenen Socken, Oskar Elhemaa, Estland 2023. ©A Film Eesti

Das Geheimnis der verschwundenen Socken, Oskar Elhemaa, Estland 2023. ©A Film Eesti

In der Kategorie „Kurzfilm Animation international“ machte Das Geheimnis der verschwundenen Socken (Kadunud sokid) von Oskar Elhemaa aus Estland das Rennen. „Ein Film voller Liebe fürs Detail – visuell und technisch herausragend umgesetzt und eine aufregende Abenteuergeschichte. Hier kann sich die ganze Familie in den humorvollen Anekdoten und Situationen wiederfinden“, schwärmte die Jury. Die französische Produktion Samara Op. 4 von Maxime Wattrelos, Jérémy Trochet, Louis Cocquet, Marie Heribel und François Mainguet erhielt eine Lobende Erwähnung.

Die vom Filmverband Sachsen ausgelobten Kurzspielfilm-Preise gingen an Digital Investigations von Jonathan Benedict Behr (national) und an den spanischen Regisseur Sergio Milán für Geschichten in Akten (Actos por partes).

Im Kurzfilmbereich stammten rund 20 Prozent der knapp 70 internationalen Spiel- und Animationsfilmen aus Deutschland.

Weiterer Animationsfilm ausgezeichnet

Linda will Hühnchen!, Chiara Malta/Sébastien Laudenbach, F/Italien 2023. ©Miyu Productions

Linda will Hühnchen!, Chiara Malta/Sébastien Laudenbach, F/Italien 2023. ©Miyu Productions

Der „Club of Festivals“, 37 Programmer, Leiterinnen und Leiter von internationalen Kinder- und Jugendfilmfestivals, kürte Linda will Hühnchen! (Linda veut du poulet!) zu seinem Favoriten in der Kategorie „Junior“. „Dies ist ein sehr einzigartiger und hervorragend gestalteter Animationsfilm! Er ist einfach, aber intelligent und der Inhalt ist informativ. Er vermittelt ein Gefühl des Lebens, das sehr stark ist, voller Wärme, aber auch voller Sentimentalität, die sowohl grausam als auch romantisch ist. Der Film ist eher für Erwachsene geeignet, die ihn zusammen mit ihren Kindern ansehen“, urteilten die Festival-Vertreter.

Das 28. Internationale Filmfestival für Kinder und junges Publikum SCHLiNGEL zog insgesamt rund 20.000 Zuschauerinnen und Zuschauer in die Kinos. Exakt 171 Filme aus 54 Ländern liefen in der Festivalwoche in Chemnitz und in der vorgelagerten SCHLiNGEL-on-Tour-Veranstaltung in Meißen.

Im Jahr 2025, wenn Chemnitz die Kulturhauptstadt Europas ist, wird das SCHLiNGEL-Festival seinen 30. Geburtstag feiern.