Erschließung des Kurt-Weiler-Nachlasses beginnt

Kurt Weiler 1992. ©DIAF/Rolf Hofmann
Kurt Weiler 1992. ©DIAF/Rolf Hofmann

Im Sommer 2019 haben mehrere Wissenschaftler mit der Erschließung des Nachlasses von Kurt Weiler begonnen. Der Regisseur (1921–2016) zählt zu den einflussreichsten Animationsfilmschaffenden Ost- und Westdeutschlands. Ende 2017 war es dem DIAF gelungen, den Nachlass von Kurt Weiler zu übernehmen. Zusammen mit dem im DIAF bereits vorhandenen Bestand an Arbeitsmitteln zu Weilers Filmen aus dessen Zeit im DEFA-Studio für Trickfilme Dresden verfügt das DIAF damit über die umfangreichste Sammlung zum künstlerischen Werk des Avantgarde-Regisseurs. Mit der Erschließung des Nachlasses und der Präsentation der Sammlung wird das DIAF diesen beachtlichen Schatz heben.

Kurt Weiler bei der Animation von Der Apfel, 1969. ©DIAF

Kurt Weiler bei der Animation von Der Apfel, 1969. ©DIAF

Nach einer ersten Vorsortierung und archivalischen Erfassung des Nachlasses werden bei der eigentlichen Erschließung neben der gegenständlichen und inhaltlichen Sortierung auch Fragen der Provenienz, der zeitlichen Zuordnung und der Restaurierung eine Rolle spielen. In der Folge wird der Nachlass durch ein interdisziplinäres Forscher-Team untersucht und wissenschaftlich ausgewertet.

Untersucht werden sollen beispielsweise Material und Wirkung der Puppen in Weilers Filmen, die Wissensvermittlung des Regisseurs an Filmstudenten, seine Arbeit für die DEWAG-Werbung, der Zustand der Sammlung und eventuell vorhandener Restaurierungsbedarf sowie die von Weiler aufgegriffenen Themen aus literaturwissenschaftlicher Sicht.

Anlässlich Kurt Weilers 100. Geburtstag im Jahr 2021 soll eine umfassende Ausstellung in einem gesonderten Bereich der Technischen Sammlungen Dresden den künstlerischen Einfluss Weilers würdigen. Die Exposition soll von einem umfangreichen Katalog begleitet werden, der den künstlerischen Nachlass Weilers auch über den Ausstellungszeitraum hinaus erfahrbar macht. Diese Publikation wird eine Lücke schließen, da bisher keine Monografie über das filmische Werk Kurt Weilers existiert.

Darüber hinaus sollen eine Filmreihe und eine Art „archäologisches Filmprojekt“ in Zusammenarbeit mit der Filmuniversität Potsdam-Babelsberg „Konrad Wolf“ Kurt Weilers Werk erlebbar machen.