29. Oktober 2020

Clubkino im Lingnerschloss erhält Kinopreis des Kinematheksverbundes

Das Teufelchen mit den Pfannkuchen huscht immer mal wieder über die Clubkino-Leinwand. ©Förderverein Lingnerschloss e. V.
Das Teufelchen mit den Pfannkuchen huscht immer mal wieder über die Clubkino-Leinwand. ©Förderverein Lingnerschloss e. V.

Das Clubkino im Lingnerschloss Dresden, an dessen Organisation auch das DIAF beteiligt ist, hat einen Kinopreis des Kinematheksverbundes erhalten. Mit einem zweiten Preis in der Kategorie „Kino, das verbindet“ wurde das kleine Filmtheater ausgezeichnet, „das mit seinem Animationsfilm-Programm aus DEFA-Klassikern und aktuellen Produktionen Kinder schon ab 5 Jahren dazu einlädt, Filme im Kino zu erleben“. Die Ehrung ist mit 1000 Euro dotiert.

Weitere zweite Preise in dieser Kategorie erhielten das Kommunale Kino in Weiterstadt, das Savoy in Bordesholm und das Kommunale Kino in Freiburg. Der Hauptpreis geht an das Kommunale Kino in Lübeck. Der mit 6.000 Euro dotierte Lotte-Eisner-Preis wurde in diesem Jahr ex aequo an zwei Leipziger Kinos, das UT Connewitz und die Cinémathèque Leipzig, verliehen.

Das Clubkino-Team freut sich über die Auszeichnung. ©Deutsche Kinemathek/Förderverein Lingnerschloss e. V. (Screenshot aus Danksagung)

Das Clubkino-Team freut sich über die Auszeichnung. ©Deutsche Kinemathek/Förderverein Lingnerschloss e. V. (Screenshot aus Danksagung)

Preis für kommunale Kinos und Filmkultur-Initiativen

Der Kinematheksverbund hat den Kinopreis in diesem Jahr zum 21. Mal an kommunale Kinos und filmkulturelle Initiativen vergeben. Er würdigt damit die besondere Bedeutung dieser Einrichtungen in der Präsentation des filmischen Erbes. Das ausgelobte Preisgeld von insgesamt 30.000 Euro wird durch die Förderung seitens der Kulturstaatsministerin Monika Grütters ermöglicht und teilt sich in vier Hauptpreise und 16 zweite Preise.

Aufgrund der aktuellen Pandemie-Situation konnten die Preise diesmal nicht im Filmhaus in Berlin überreicht werden. Die Jury-Begründungen und die Statements der Preisträger*innen können auf der Internetseite der Deutschen Kinemathek nachgesehen werden: https://www.deutsche-kinemathek.de/de/kinemathek/kinopreis

Anerkennung und Ansporn

„Wir freuen uns sehr und danken ganz herzlich“, zeigte sich das Clubkino-Team glücklich. Filmexpertin Sylke Gottlebe unterstrich die Bedeutung der Auszeichnung: „Der Preis des Kinematheksverbundes ist für uns Anerkennung und zugleich auch Ansporn, mit diesem besonderen Programm, wie wir es hier im Clubkino zeigen, weiterzumachen, neue Formate zu entwickeln und weiterhin den Kurzfilm auf unserer Leinwand zu präsentieren.“

Über das Clubkino im Lingnerschloss

Lingnerschloss Dresden. ©Förderverein Lingnerschloss e. V.

Lingnerschloss Dresden. ©Förderverein Lingnerschloss e. V.

Der historische Kinosaal im Lingnerschloss ist eine architektonische Rarität und wird seit seiner aufwendigen Restaurierung multifunktional genutzt.

In der wechselvollen Geschichte des Schlosses erfolgte von 1955 bis 1957 unter dem Architekten Gerhard Guder eine umfassende Neuordnung der Raumstrukturen im Stile der Nachkriegszeit zur Nutzung für den Dresdner Klub. In dieser Zeit wurde auch der Kinosaal im 1. Obergeschoss des Schlosses eingebaut.

Im Jahr 2013 wurde der Kinosaal von der Lehrwerkstatt der Deutschen Werkstätten Hellerau unter Leitung eines ehemaligen Lehrmeisters, der 1956 an der Ausstattung beteiligt war, aufwendig restauriert. Die Wiederherstellung des Kinosaals ist das einzige architektonische Zitat an den Stil der 1950er Jahre, das in seiner Gesamtheit rekonstruiert werden konnte. Besonders bemerkenswert ist die aufgearbeitete hochwertige Echtholzvertäfelung. Im Februar 2014 wurde der historische Kinosaal wiedereröffnet.

Anlässlich des 60. Jubiläums des DEFA-Studios für Trickfilme Dresden im Jahr 2015 initiierte Peter Fürst das Programmformat „KiKiLi – KinderKino im Lingnerschloss“. Seit Januar 2017 betreut ein ehrenamtliches Clubkino-Team von engagierten Filmenthusiastinnen die Programmplanung und -durchführung mit jährlich ca. 70 Vorstellungen.

Das Clubkino widmet sich seit nunmehr vier Jahren der Präsentation von Kurzfilmen für Kinder, junges Publikum und Familien. Der inhaltliche Schwerpunkt liegt auf dem zeitgenössischen Kurzfilmschaffen. Die Vermittlung von Filmgeschichte – insbesondere die Pflege der Dresdner Trickfilm-Geschichte in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Institut für Animationsfilm (DIAF) – bildet einen festen Bestandteil der Programmgestaltung. Durch das kontinuierliche Angebot von künstlerischen Animationsfilmen und innovativen Veranstaltungsformen hat sich das Clubkino ein unverwechselbares Programmprofil erarbeitet und wurde von der Mitteldeutschen Medienförderung (MDM) für das herausragende Jahresfilmprogramm 2019 mit einen Kinoprogrammpreis ausgezeichnet.