DEFA-Studio-Mitarbeiterin Helga Eckhold verstorben

Helga Eckhold, eine der langjährigsten Angestellten im DEFA-Trickfilmstudio, ist am 29. Oktober 2025 verstorben. Sie wurde 89 Jahre alt.

Helga Eckhold (rechts Mitte) mit einem Teil des Teams von Die Hexe und der Weihnachtsmann – Ein Weihnachtsmärchen, etwa 1992/93. ©DIAF

„Heli“ Eckhold war Mitte der 1950er Jahre gemeinsam mit ihrem Mann Walter ins frisch gegründete Dresdner Studio gekommen. Während er als Kameraassistent und später Kameramann arbeitete, war sie als Konturistin und Koloristin tätig. Im Lauf der Jahre stiegen beide die Karriereleiter nach oben: Er wechselte vom Zeichentrick- zum Silhouettenfilm, wurde Animator und Regisseur, sie leitete ab etwa 1963 die Abteilung Kontur/Kolor. Ihr oblag die Aufgabenverteilung an ihre Mitarbeiterinnen ebenso wie die Kontrolle der fertigen Cellos – eine für die optische Qualität jedes Zeichentrickfilms enorm wichtige Arbeit. „Heli“ kannte ihre Kolleginnen genau, wusste, wer welche Stärken und Schwächen beim Übertragen der Vorzeichnungen von Transparentpapier auf Folie und beim Ausmalen hatte. Eine strenge, aber gerechte Chefin sei sie gewesen, erinnern sich frühere Mitarbeiterinnen. „Mit uns Animatoren hat sie geschimpft, wenn wir zu kleine Figuren oder zu grausame Szenen gezeichnet haben“, erinnert sich Barbara Atanassow schmunzelnd. „Sie war absolut zuverlässig und korrekt.“

Bei der Vorbereitung der jährlichen Faschingsfeiern gab Helga Eckhold ihrem Affen Zucker. Sie organisierte Feten zu bestimmten Motti, nähte mit ihren Abteilungskolleginnen extra Kostüme – sie verkleideten sich etwa als Nonnen oder Engel – und prägte so über Jahrzehnte den fröhlichen Geist der Studiogemeinschaft.

Tanja Tröger