20. Oktober 2021

SCHLiNGEL-Animationsfilmpreis für „Im Himmel ist auch Platz für Mäuse“

Im Himmel ist auch Platz für Mäuse, Denisa Grimmová/Jan Bubeníček, Tschechien/Slowakei/Polen/Frankreich 2020. ©Fresh Films
Im Himmel ist auch Platz für Mäuse, Denisa Grimmová/Jan Bubeníček, Tschechien/Slowakei/Polen/Frankreich 2020. ©Fresh Films

Als bester langer Animationsfilm im Wettbewerb des 2021er SCHLiNGEL-Festivals für Kinder und junges Publikum ist Im Himmel ist auch Platz für Mäuse (I myši patří do nebe) ausgezeichnet worden. Die Arbeit von Denisa Grimmová und Jan Bubeníček erhielt den mit 1000 Euro dotierten und vom DIAF gestifteten Preis.

Die Jury, bestehend aus der Medienkünstlerin ZOFIA/Sophie Stephan (Filmverband Sachsen), dem Animationsfilm-Produzenten Fabian Driehorst (Fabian&Fred, AG Animationsfilm), der Chemnitzer-Filmwerkstatt-Mitarbeiterin Ines Wolter, dem Medienpsychologen und -didaktiker sowie Vorsitzenden des Chemnitzer Kulturbeirates Egmont Elschner und der DIAF-Mitarbeiterin Tanja Tröger, zeigte sich in ihrer Begründung begeistert von der tschechisch-slowakisch-polnisch-französischen Koproduktion:

Denisa Grimmová und Jan Bubeníček, die Regisseure von Im Himmel ist auch Platz für Mäuse. ©Jan Hromadko/Fresh Films

Denisa Grimmová und Jan Bubeníček, die Regisseure von Im Himmel ist auch Platz für Mäuse. ©Jan Hromadko/Fresh Films

„Was macht das Leben aus? Zwei Todfeinde, die tollkühne Maus Flitzi und der schüchterne Fuchs Weißbauch, landen unfreiwillig im Himmel. Aneinandergekettet erobern sie das Paradies und stellen sich ihren Ängsten und Vorurteilen. In spannendem Rhythmuswechsel erzählt der Regisseur eine poetisch-humorvolle Geschichte, die gleichermaßen zu Tränen rührt und Spaß macht. Die harmonische Einheit aus Puppentrick und 3 D-Animation hält in farbenprächtigen Szenenbildern und liebevoll gestalteten Figuren kleine Lebensweisheiten sowohl für Kinder als auch Erwachsene bereit. Spielerisch und unaufdringlich bringt der Film dem Publikum den ständigen Kreislauf von Werden und Vergehen näher.“

Im Himmel ist auch Platz für Mäuse erhielt außerdem den Preis der Club-of-Festivals-Jury, der Kinderfilmfestival-Macher aus verschiedenen Ländern angehörten, in der Kategorie „Junior“, also für 11- bis 13-Jährige.

Preise im Kurzfilmwettbewerb

The ABC of Breakups, Susann Hoffmann, D 2021. ©Susann Hoffmann

The ABC of Breakups, Susann Hoffmann, D 2021. ©Susann Hoffmann

Die Jury für Kurz- und Animationsfilm kürte zudem ihre Favoriten des Kurzfilmwettbewerbes. In der Kategorie Animation national“ ging die hölzerne Schlingel-Trophäe an Susann Hoffmann für ihren Mut-mach-Dreiminüter The ABC of Breakups: „In Liedform, mit einem Songtext voller Wortwitz und in charmanter Animation erzählt der Film, dass Selfcare und die Unterstützung durch Freunde und Familie nach einer schmerzvollen Trennung das Wichtigste sind.“ Mit einer lobenden Erwähnung wurde Obervogelgesang von Ferdinand Ehrhardt und Elias Weinberger ausgezeichnet, „der sich engagiert mit dem virulenten Problem Rechtsradikalismus in Sachsen (und anderswo) auseinandersetzt [und] ermutigt, sich zu positionieren und diese Meinung auch nach außen zu vertreten“.

Obervogelgesang, Ferdinand Ehrhardt/Elias Weinberger, D 2020. ©Ehrhardt/Weinberger

Obervogelgesang, Ferdinand Ehrhardt/Elias Weinberger, D 2020. ©Ehrhardt/Weinberger

Aus dem internationalen Animationsfilm-Wettbewerb erkor die Jury den Film Du hast meine Inliner verkauft? (T’as vendu mes rollers?) zu ihrem Favoriten. „In assoziativen Kompositionen formt er Rhythmus, Dramaturgie und Bewegung zu einer Geschichte, die dem Zeitgeist des Sujets entspricht, uns inspiriert und bis Weilen sprachlos zurücklässt. Wir freuen uns, diese herausragenden Animation Talents Margaux Cazal, Jeanne Hammel, Louis Holmes, Sandy Lachkar, Agathe Leroux und Léa Rey–Mauzaize […] auszuzeichnen.“ Die französische Produktion Mama weint in Strömen (Maman pleut des Cordes) von Hugo de Faucompret erhielt eine Special Mention, weil sie „handwerklich herausragend umgesetzt wurde“, mit ihrer Poesie ergriff und buchstäblich zu Tränen rührte.

Du hast meine Inliner verkauft?, Margaux Cazal/Jeanne Hammel/Louis Holmes/Sandy Lachkar/Agathe Leroux/Léa Rey--Mauzaize, F 2020. ©Gobelins

Du hast meine Inliner verkauft?, Margaux Cazal/Jeanne Hammel/Louis Holmes/Sandy Lachkar/Agathe Leroux/Léa Rey-Mauzaize, F 2020. ©Gobelins

Im Kurzspielfilm-Bereich gingen die Preise an Isabelle Caps-Kuhns Affenmädchen (national), Romantik, zwischen X & Y von Louise Condemi (international) sowie Dubki des jungen indischen Regisseurs Aalap Tanna (Lobende Erwähnung).

Bei der 26. Schlingel-Ausgabe liefen 193 Filme aus fast 50 Ländern. Sie zogen rund 17.000 Besucherinnen und Besucher in die Kinos in Chemnitz und Zwickau. Nach einem sehr eingeschränkten Festival im Vorjahr zeigten sich die Veranstalter um Leiter Michael Harbauer erfreut, die meisten Gäste wieder vor Ort in Chemnitz begrüßen zu können.